1. Schleusensperre im April 2013
Kuba | Eine Delegationsreise unter Leitung der Bayerischen Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel führte im November 2009 bayerische Politiker und Unternehmer nach Kuba und Kolumbien. Mit dabei waren auch zwei mainfränkische Unternehmen.
Kuba, die Größte der Antilleninseln, hat mehr zu bieten als in die Jahre gekommene amerikanische Autokarossen, lange Sandstrände, Rum und Zigarren. Die sozialistische Republik mit ihren rund 11,2 Millionen Einwohnern, über zwei Millionen davon in der Hauptstadt Havanna, ist auch ein interessanter Auslandsmarkt für deutsche Investoren – allerdings derzeit mit erheblichen Risiken belastet. Im Sog des US-amerikanischen Handelsembargos hat inzwischen die angespannte Finanzlage auf Kuba auch dem deutsch-kubanischen Handelsaustausch viel Dynamik entzogen. Im Jahr 2008 gab es im deutsch-kubanischen Handel noch ein Volumenzuwachs von deutschen Ausfuhren im Wert von mehr als 303 Millionen US-Dollar, dem standen deutsche Einfuhren von rund 60 Millionen US Dollar gegenüber. Aus deutscher Sicht interessant waren hierbei vor allem der Export von Maschinen, Apparaturen und Ausrüstungen für die Energie- und Wasserwirtschaft sowie Nachrichtentechnik, während auf dem Importmarkt aus Kuba Nickel-, Tabakwaren und alkoholische Getränke bezogen wurden. Innerhalb Bayerns ist Kuba inzwischen von Rang 16 auf den zehnten Platz der wichtigsten Handelspartner Bayerns vorgerückt. Für Kuba selbst sind Venezuela, Brasilien, Russland und China inzwischen die wichtigsten Handelspartner.
Ein weiteres Wachstum des deutsch-kubanischen Handelsaustausches ist in 2009 eher unwahrscheinlich.
Noch immer ist zwar der kubanische Bedarf an deutscher Technologie ungebrochen hoch, jedoch bremsen Probleme bei der Finanzierung mögliche Auslandsinvestitionen aus Deutschland. Kredite sind selbst für deutsche Lieferanten nur noch äußerst schwer erhältlich, die Hermes-Kreditversicherung „ratet“ Kuba auf einem hinteren Rang. Das bedeutet derzeit erhebliche Finanzierungsund Zahlungsrisiken für deutsche Unternehmer, wie auch die Deutsche Botschaft in Havanna bestätigt. Die angespannte Finanzlage auf Kuba entzieht dem deutsch-kubanischem Handelsaustausch viel der bisherigen Dynamik. Grund hierfür sind vor allem wegbrechende Deviseneinnahmen aus dem Export von Nickel, Kobalt, Tabak und Zucker sowie aus dem Tourismus.
Hinzu kommen Risiken durch die hohe Abhängigkeit Kubas von der venezuelanischen Rohölversorgung. Dennoch bestehen Lieferchancen auch für bayerische Unternehmen bei Ausrüstungen aus den Bereichen alternative Energien, Wasserwirtschaft und Lebensmittelindustrie sowie bei Ersatzteilen für Nutzfahrzeuge und Mobilfunk. Auf der diesjährigen „27. Feria Internacional de La Habana“ auf dem Messegelände EXPOCUBA präsentierten sich über 1.200 Aussteller aus 54 Ländern. Mit dabei waren auch 40 deutsche Aussteller, davon neun aus Bayern. Eines der Unternehmen war die AKUD-MedPharm/ProMedKlinik aus Volkach, die durch ihren Geschäftsführer Norbert Seis vertreten war. Das Unternehmen beschäftigt sich im Gesundheitssektor mit dem Verkauf medizinischer Geräte und Verbrauchsmaterial, Schulungen, Klinikbetrieb und Gesundheitsdienstleistungen.
Auch Horst Arnold, Chef der Arnold Speditions GmbH aus Rimpar, ein Spezialist für Schwer- und Sondertransporte aller Art und insbesondere Vermittler für Spezialequipment im Bereich Hafen- und Containerkräne, begleitete die bayerische Delegation. Außenhandelsinformationen erhalten mainfränkische Unternehmen vom Fachbereich „International“ der IHK Würzburg-Schweinfurt: Leiterin: Diplom-Volkswirtin Marion Oker, Tel.: 0931 4194-353, E-Mail: oker@ wuerzburg.ihk.de sowie von Bayern International, Bayerische Gesellschaft für internationale Wirtschaftsbeziehungen, E-Mail: info@bayern-international.de, Internet: www.bayern-international.de